Bericht über die 2-Tagesfahrt 2020 vom Team «von Büren»
Nach vielen Jahren Abstinenz haben wir uns wieder einmal für die traditionsreiche Zweitagesfahrt des MMVB angemeldet. Dabei kamen wir in den Genuss eines sehr gut organisierten und ereignisreichen Fahrkurses,
Tag 1: Zu momentan eher ungewohnt früher Zeit starteten wir Zuhause, um überpünktlich in Armee – Logistikzentrum Othmarsingen einzutreffen. Obwohl wir schon 15 Minuten zu früh vor dem Tor zum ALC-O standen, waren wir bei weitem nicht die Ersten, die für die Fahrt des MMVB anstanden. Nach der üblichen Wartezeit, die für allgemeine Informationen, Ausweiskontrolle, Aushändigung der Fahrtstrecken und Beschaffung der Fassungspapiere konnte es losgehen. Der von Büren – Clan hatte sich für zwei IVECO 6×6 Planenfahrzeuge mit Hebebühnen entschieden, musste aber sehr schnell feststellen, dass an beiden Fahrzeugen die Batterien platt waren. Also erst einmal Ueberbrückungskabel hervorkramen und danebenstehende Fahrzeug anzapfen. Als beide Kisten endlich liefen, stellten wir fest, dass beide im Armaturenbrett Fehlermeldungen anzeigten. Der inzwischen herbeigerufene Platzchef Stefan Walthert fand, dass dies ein Fall für die Werkstatt sei und lotste uns gleich an die richtige Stelle. Nun versuchte ein Mechaniker mit dem Laptop den Fahrzeugen Manieren beizubringen, jedoch war beim ersten Fahrzeug jede Mühe umsonst. Die Fehlermeldungen waren nicht zu löschen, der Lastwagen wollte Zuhause bleiben. Also organisierte uns Stefan als Ersatz einen Dreiachs – Kipper, den wir innert kurzer Zeit flott machten. Am meisten Zeit kostete es uns, die unzähligen Steine aus dem Reifenprofil zu entfernen. Wir durften ja die übrigen Strassenbenützer nicht mit Steinschlägen eindecken. Inzwischen war auch der zweite IVECO 6×6 Hebu zur Mitarbeit überredet worden und wir konnten mit etwa einer Stunde Verzögerung starten. Also ging es gemütlich los über die Autobahn bis Brünig, weiter Richtung Susten bis zum frühen Mittagessen in Steingletscher. Dann über Susten, Gotthard zur Kaffeepause auf dem Lukmanier. Schliesslich über Disentis und Tavanasa und eine sehr enge und spektakuläre Strasse hoch nach Brigels, wo wir in der dortigen Kaserne untergebracht waren. Nach einem sehr guten Nachtessen und dem einen oder anderen Feierabendbier im Hotel Alpina im Dorf kehrten wir in die Unterkunft zurück. Schon nach kurzer Zeit war Ruhe im Puff und jeder war froh, seinen Schlafsack aufsuchen zu können.
Tag 2: Obwohl sich 9 Kameraden den Massenschlag teilten, hielt sich das Schnarchkonzert im Rahmen. Kurz nach Sechs Uhr krochen die Ersten aus den Schlafsäcken und um 06:30 waren alle auf den Beinen. Schon um Sieben Uhr war die Unterkunft geräumt und gereinigt bereit zur Abgabe. Rasch wurde ein 10DM und der IVECO – Kipper als Kulisse aufgestellt und das obligate Gruppenfoto geschossen. Wir hatten uns zu einem Fahrzeugwechsel entschlossen und tauschten deshalb mit Christian, der den ersten Tag mit dem Steyr 6×6 genossen hatte. Christian wies uns darauf hin, dass die Kiste herumzicke und zum Starten und Abstellen man manchmal im Schaltbrett ein bestimmtes Relais herausziehen solle. So stehe es im Handbuch und das habe am Vortag auch geholfen. Das war auch schon beim ersten Versuch nötig, anders war der Wagen nicht zur Mitarbeit zu überreden. Wir machten uns also zur Abfahrt bereit, aber Giuliano stand mit dem Spitzenfahrzeug in der Ausfahrt und schien noch in seinem Tagebuch zu schreiben. Ich wurde langsam ungeduldig und wollte endlich losfahren. Schliesslich setzte sich die Kolonne in Bewegung und am Ortsausgang erkannten wir den Grund für die Verzögerung. Giuliano wollte den entgegenkommenden Postbus abwarten, da vielerorts kein Kreuzen für grosse Fahrzeuge nicht möglich ist. Da der Bus jedoch etwa 10 Minuten Verspätung hatte, klappte das nicht ganz. Wir mussten jedenfalls mit zwei Fahrzeugen in einen kleinen Seitenweg ausweichen und anschliessend wieder rückwärts heraus manöverieren. Schon nach kurzer Fahrt trafen wir in Chur – Rossboden an der Tankstelle ein, um Treibstoff nachzufüllen, hatten wir doch am Vortag schon alle etwa 340 Km zurückgelegt. Nun wollte der Steyr ums Verrecken nicht mehr abstellen! Alle Tricks wie Relais ziehen und so funktionierten nicht. Gang rein und Motor abwürgen klappt beim Steyr wegen der Wandler – Schaltkupplung ebenfalls nicht. Ich wollte eigentlich schon das Fahrzeug eben mit laufendem Motor einfach abschliessen und stehen lassen, denn ich hatte einfach Hunger und wollte ans Morgenessen. Schlussendlich konnte nach mehreren Versuchen und mit der geballten Schwarmintelligenz die Kabine gekippt und das Gasgestänge direkt an der Einspritzpumpe auf Nullförderung gebracht werden. Mit einer 30 Jahre alten Schnur von Hansruedi Niederberger wurde ein behelfsmässiger Zug eingerichtet, damit das Kippen der Kabine fortan unterbleiben konnte. Nach dem Tanken stellten wir die Lastwagen auf und fuhren mit dem Duro in Chur zum Morgenessen. So war es schon fast 10 Uhr, bis wir uns wieder auf die Strecke begeben konnten. Da wir das Ende des Kurses umständehalber vorverlegen mussten, hatten sich die Organisatoren entschlossen, die Strecke zu kürzen. Dies erwies sich als sehr guter Entscheid. Die Strecke führte uns über die Autobahn A1 – A13 bis Buchs SG im Rheintal. Von dort links weg nach Grabs – Gams – Wildhaus – Nesslau zum Mittagessen. Zwischen Grabs und Gams fand ein Alp – Abzug statt und eine stattliche Kuhherde gab vor uns das Tempo vor. Ein Zeitverlust von etwa einer halben Stunde war die Folge. Von Gams hoch nach Wildhaus erfreute uns Nebel, Traktoren mit schwer beladenen Anhängern und schlecht zu überholende Velofahrer. Nach der Mittagspause lautete die Strecke dann Wattwil – Uznach – A15 – A3 bis Wädenswil. Dann weiter Hirzel -Rifferswil – Obfelden – Muri – ALC – Othmarsingen. Pünktlich zur angesagten Zeit um 15 Uhr trafen wir an der Tankstelle ein.
Die WEMA wurde in kürzester Zeit erledigt, alle arbeiteten Hand in Hand und da wir die ganze Zeit schönes und trockenes Wetter hatten, hielt sich auch der Reinigungsaufwand in Grenzen. Eine Stunde vor dem ursprünglichen Zeitpunkt konnten wir den Kurs abschliessen und den Heimweg antreten. Wir waren auch froh darum, denn als wir das ALC-O verliessen, traf eine grössere Gruppe der Zürcher Kameraden ein, die an diesem Tag einen Anhänger – Kurs mit etwa 20 Fahrzeugen durchführten. Ein gleichzeitiges Eintreffen hätte doch sicher zu erheblichen Verzögerungen geführt.
Wir danken dem Organisator Giuliano Borter für den sehr gut vorbereitet und durchgeführten Kurs. Die zwei Tage boten den Teilnehmern gute Möglichkeiten, sich wieder einmal mit den verschiedenen Fahrzeugen auf sehr anspruchsvollen Strecken vertraut zu machen. Wir kamen in den Genuss von herrlichen Schweizer Gegenden, unzähligen Baustellen, Motorradfahrern von vorn und von hinten, Bikern und Kuhherden usw.
Christoph und Beat von Büren