Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst!!

Giuliano und Nicolas haben für die diesjährige 2-Tagesfahrt zwei wunderbare Spätsommertage gewählt. Die Ankündigung von „Rm Bern/Wallis“ auf dem Tagesbefehl versprach schönste Fahrerlebnisse. Mit 11 Teilnehmern haben wir 5 Iveco 4×4, 6×6 und 8×8 sowie einen Sprinter und einen Mercedes G-Klasse gefasst und nahmen nach einer kurzen Befehlsausgabe die erste Etappe unter die Räder.

1. Tag: Susten – Grimsel – Simplon

Im Restaurant Alpenrösli  auf dem Grimselpass wartete das Mittagessen auf uns, es wollte aber verdient sein. Zunächst ging es auf die Autobahn. Wir konnten uns an die Fahrzeuge gewöhnen, legten einen Kaffeehalt vor Luzern ein und genossen die Panoramafahrt entlang des Vierwaldstättersees. In Amsteg verliessen wir die Autobahn und fuhren auf der Kantonsstrasse bis Wassen hoch. Der unscheinbare Wegweiser nach rechts hiess uns, ins Meiental zum Sustenpass abzubiegen. Bis dahin waren wir mit einem Iveco 6×6 unterwegs den wir auf der Passhöhe gegen einen 8×8 eintauschten. Nun war noch etwas mehr Konzentration und Voraussicht gefragt um ja keine Randsteine mitzunehmen und dem Gegenverkehr bei den ganz engen Kurven etwas Manövrierfreiheit abzugewinnen. Ein Kantonswechsel jagte den anderen, zunächst von Uri nach Innertkirchen in den Kanton Bern und dann direkt auf der Grimselpasshöhe ins Wallis.

Nach bester Verpflegung nahmen wir das letzte Teilstück durchs Goms nach Brig und auf den Simplonpass in Angriff. Das prächtige Wetter liess eine wunderbare Fernsicht zu und man konnte zumindest als Beifahrer den Wechsel der Vegetation, die Gletscher und die Bergwelt beobachten. Nach dem Zimmerbezug in der ZSA auf dem Simplon tauschten wir in gemütlicher Runde beim Nachtessen Tipps aus, wie man die zahlreichen Radrennfahrer am besten überholen kann oder mit kurvenschneidenden Motorradfahrern und diahinschleichenden Wohnmobilen umgeht. Es war auch interessant zu hören, wie die Kameraden mit den heikelsten Situationen des Tages umgegangen sind. Kamerad kommt vom italienischen „camerata“, einer Kammergemeinschaft, die wir dann bis zum nächsten Morgen in der ZSA auch bildeten.

2. Tag: Col de la Croix – Col du Pillon – Simmental

Ein milder Morgen erleichterte das Aufstehen und wieder zeigte sich die Schweiz von ihrer schönsten Seite. Wir fuhren gleich los um uns und unsere Fahrzeuge in Gampel wieder aufzutanken. Nach der Stärkung mit Kaffee, Gipfel und Diesel ging es durch das zunächst karge und dann immer grüner werdende Rhonetal vorbei an den Obstgärten und Rebbergen des Unterwallis ins Waadtland hinein. Ab Ollon kraxelten wir wieder die Berge hoch. Eine anspruchsvolle aber wunderschöne Passfahrt bis auf den Col de la Croix brachte einzelne von uns sogar ins Zweifeln, ob sie noch auf der richtigen Route sind.

Alle, die durchgebissen haben, wurden nach der Abfahrt nach Les Diablerets und dem kurzen erneuten Aufstieg auf den Col du Pillon mit dem Mittagessen belohnt. Gerne wären wir noch länger geblieben und hätten die Bergwelt an der Talstation der Glacier3000-Bahn weiter genossen, doch hatten wir bereits etwas Verzug auf den Marschplan.  Es folgte erneut Bilderbuch-Schweiz über Gstaad durchs Simmental nach Thun. Es wurde uns nochmal alles abverlangt; die Kurven wurden zwar jetzt weniger eng und die Strassen breiter, doch das Tempo der Verkehr und die berüchtigten Dachvorsprünge in den Ortsdurchfahrten brachten immer noch viel Qualität in die Strecke.

Um pünktlich in Othmarsingen einzutreffen, mussten wir den Schallenberg und die Fahrt durchs Entlebuch streichen. Dies war aber halb so schlimm, alle konnten genügend Fahrpraxis absolvieren. Zufrieden und noch voller Eindrücke machten wir uns an die WEMA, kollonierten unsere Fz auf und verabschiedeten uns nach einem harmlosen Blitzer für das Gruppenphoto voneinander. Einen herzlichen Dank an die beiden Übungsleiter Giuliano Borter und Nicolas Huwyler – es waren zwei tolle, unfallfreie und lehrreiche Tage.

Jonas & Leon

PS: Die Autoren nutzten die Fahrt auch als kleines Peter Vogt – Memorial, der Grossvater von Leon konnte seinen Enkel leider nicht mehr als Motorfahrer erleben und hätte sich sicher riesig über die erste Vereinsfahrt und den Eintritt von Leon in den MMVB gefreut.